Lingayatismus

Basava-Statue (2012) bei Basavakalyan, Karnataka
Lingayat-Halskette (tamilisch, 19. Jh.)

Lingayatismus (Tamil வீர சைவம், Telugu లింగాయతి) ist eine – der Überlieferung zufolge von Guru Basava im 12. Jahrhundert im Südwesten Indiens (heute Karnataka) gegründete – religiös-soziale Bewegung; er wird nicht selten auch als Hindu-Sekte bezeichnet. Die Anhänger werden Lingayats (= Lingam-Träger, Kannada ಲಿಂಗಾಯತ, Telugu లింగాయత, Tamil லிங்காயதம், Marathi लिंगायत) genannt, da sie in irgendeiner Form – meist im Anhänger einer Halskette – einen Miniatur-Lingam (istalinga) mit sich führen; andere Bezeichnungen der Lingayats sind Lingawants, Lingangis, Lingadharis, Sivabhaktas, Virasaivas oder Veerashaivas, ihre geistigen Führer werden als jangams bezeichnet. Zusammen mit Pashupatas, Naths, Kapalikas und anderen Sekten gehört der Lingayatismus zu den Untergruppierungen des Shivaismus. Die größtenteils in den südindischen Bundesstaaten Maharashtra, Karnataka und Tamil Nadu lebenden etwa 30 Millionen Anhänger werden zum Teil bis auf den heutigen Tag zur untersten Bevölkerungsschicht (shudras oder Other Backward Classes) gezählt. Es gibt Bestrebungen, sie bei Volkszahlungen nicht länger als 'Hindus', sondern als eigenständige Gruppe zu erfassen.


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